Rückblick: Zirkus „Zippel Zappel“ 2025: Der zauberhafte Buchladen



Das Trainerteam um Martina Gaisbauer hat zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Klasse, die sich für die Zirkus-AG am Montagnachmittag angemeldet haben, einen langen Weg hinter sich. Ein Schuljahr lang ging es beim Einradfahren, auf Laufkugeln und am Trapez um Gleichgewicht, Koordination und Körperspannung. Und um Mut: den Mut, neue Dinge zu probieren, den Mut, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen und am Ende den Mut, vor so vielen Menschen zu stehen, aufzutreten und das Gelernte zu zeigen. Wer in der Zirkus-AG dabei ist, wächst gemeinsam mit den anderen an diesen Herausforderungen.


Und welche Energie dieser Mut entfesselt, konnte man am Sonntag in der diesjährigen Aufführung unter dem Titel „Der zauberhafte Buchladen“ erleben. Das Publikum wurde auf eine Zeitreise durch die Popkultur der Kinderzimmer aus den vergangenen Jahrzehnten geschickt, jeweils passend begleitet mit den eingängigen Stücken aus den zugehörigen Verfilmungen. Unter anderem von Pippi Langstrumpf, Madagascar, Fluch der Karibik über Harry Potter bis hin zu Der Herr der Ringe.


Das Motiv der lebendig werdenden Geschichte ist bekannt und vielfach bewährt. Die Umsetzung war aber trotzdem besonders: Die Inhalte der Bücher waren nicht nur Vorlage für Musik und Kostüme, sondern spiegelten sich auch in der Art der Bewegung und der Choreografie wider.
So schwebten etwa die Waveboard-Fahrerinnen und -Fahrer in der Szene zu Harry Potter durch die Halle, als würden sie auf fliegenden Besen Quidditch spielen. Aus den hinteren Reihen sah man die Boards kaum, was die Illusion des Fliegens zauberhaft unterstrich.


Ein großer Teil der Wirkung lag aber auch gerade in der fantasievollen Gestaltung der Kostüme und Masken, zum Beispiel bei den springenden Gestaltwandlern aus Woodwalkers oder in der Szene aus Fluch der Karibik, in der holzbeinige Piraten als Stelzenläufer aufeinandertrafen: im Gleichgewicht bleiben, Schwerter kreuzen, sich dabei gegenseitig umkreisen. Das war Artistik und Schauspiel zugleich und zeigte, wie viel Können und Kreativität in der Aufführung steckte.


Dass all das so eindrucksvoll wirkte, lag auch an der durchweg starken technischen Umsetzung. Ton und Licht waren präzise auf die Darbietungen abgestimmt. Besonders die musikalische Gestaltung trug entscheidend dazu bei, dass sich die Szenen so in den Köpfen des Publikums entfalten konnten.
Zwischen all dem rhythmischen Klatschen zur Musik und dem tosenden Applaus gab es aber auch atemberaubend stille Momente.


Die Akrobatik an „dem einen Ring“ und an den Vertikaltüchern war ein besonderer Höhepunkt. Lautlos kletterten die Kinder bis fast unter die Decke der Halle, wickelten sich gekonnt in Tücher ein, hielten inne und ließen sich dann furchtlos in die Tiefe fallen, um im letzten Moment vom Tuch gestoppt zu werden. Das Publikum hielt in diesen Momenten staunend den Atem an.


Das Alles hat bestens unterhalten. Vielen Dank, wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

Von Matthias Winkler

für den Öffentlichkeitskreis

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