Johanni feiern, Sommer fühlen

In seiner Ansprache zur Monatsfeier am Tag der offenen Tür im Mai hat Jakob Zibler noch von den erwachenden Kräften des Frühlings gesprochen, und nun zur Sommersonnenwende offenbart sich uns endlich „der Welten Schönheitsglanz“ an den längsten Tagen des Jahres.

Am vorletzten Dienstag hat unsere OGS das Johannifest gefeiert. Ein bisschen zu früh, denn der Johannistag ist eigentlich erst am 24. Juni. Der Grund: Die vierte Klasse, die unbedingt dabei sein sollte, ist in dieser Woche auf Klassenfahrt. Rückblickend war der gewählte Tag eine hervorragende Wahl, so wunderbar sonnig und warm.
Das Fest wurde mit verschiedenen Aktivitätsangeboten für die Kinder gestaltet: Es gab eine Wasserrakete, Spiele mit dem Schwungtuch, Seifenblasen, das Bedrucken von Stoffbeuteln mit Pflanzen, in die anschließend im Sand gesammelte Edelsteine gelegt wurden, sowie das Herstellen von Blütenarmbändern.

Auch für eine Erfrischung war gesorgt: Ein schon vor einigen Jahren gespendeter Bollerwagen wurde nun auf Initiative von Frau Röttger-Pütz, die seit diesem Schuljahr in der OGS arbeitet, in einen kleinen Eiswagen umgestaltet. Gemeinsam mit ihrem Mann sowie Frau Subasic und Frau Selbach, die die Schilder liebevoll gestaltete, entstand daraus ein neues Spielgerät für die OGS. Passend zum Wetter wurde es gleich eingeweiht und Eis im Tausch gegen die gefundenen Edelsteine serviert.
Beim Abholen habe ich gemerkt, wie sehr gerade die Jüngsten in diesen Momenten aufgehen und sie genießen. Es war ein herrlicher Tag, und die Kinder wären am liebsten bis in den Abend hinein zu einem Johannifeuer dortgeblieben.

Aber wie schnell diese Zeit für uns Erwachsene und Eltern manchmal vorüberzieht oder im Alltag untergehen kann, weiß ich auch nur allzu gut. Die Tage sind lang und das Programm für Familien ist voll. Das Schuljahr geht zu Ende, Wochenenden voll mit Festen und Veranstaltungen, Ferienbetreuung und Urlaub wollen geplant und organisiert werden. Und ehe man sich versieht, ist September und der Sommer neigt sich dem Ende zu.
Für mich persönlich ist das Johannifest daher auch immer eine Erinnerung, den Sommer achtsam zu genießen, genau hinzuschauen und mich an der Fülle des Lichts und der Natur zu erfreuen. Zum Beispiel im Garten an den ersten reifen Johannisbeeren, deren Erntezeit um den Johannistag beginnt oder an den leuchtend gelben Blüten des Johanniskrauts. Jetzt ist übrigens auch die beste Zeit um an feuchten, schattigen Orten, wie Waldrändern und Gebüschen kurz nach Sonnenuntergang Glühwürmchen zu beobachten.
Ich finde, es ist ein schönes Zeichen, dass das Johannifest in unserer OGS gefeiert wird. Vielleicht ist es ja auch für Sie und euch ein kleiner Impuls, den Sommer bewusst(er) wahrzunehmen.

Von Matthias Winkler
für den Öffentlichkeitskreis