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Bericht über den Künstlerischen Abschluss der 12. Klasse der FWS Oberberg am 03.06.2023

Was bedeutet Zeit? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft? Ist Zeit eine Illusion oder greif- bar? Sind Zeiträume gar nur Zeit-Träume? Kann man die Zeit anhalten? Und wenn ja, wie?

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Das ganze Schuljahr hatte sich die 12.Klasse der FWS Oberberg darauf vorbereitet, das Thema „Zeit“ zu ergründen und eröffnete mit Coldplays „Clocks“ ihren Künstlerischen Abschluss in Musik und Eurythmie - der erste Gänsehautmoment des Abends.

Die Bühne mit ihren schneeweißen Vorhängen wurde der perfekte Hintergrund für verschiedenste Eurythmiedarbietungen zu Texten von Hermann Hesse, Friedrich Schiller oder Torsten Bischoff und Musikstücken von Robert Schumann oder Georg Friedrich Händel.

Es gab feinste Klaviermusik mit Enaudi und auch Klavier und Cello mit dem Stück „Der Schwan“. Der Klassenchor brillierte erneut mit Edenroths „Words“. Und eine Gruppe von Freundinnen begeisterte mit leidenschaftlichem Klavierspiel und wunderbarem Gesang mit Tom Odells „Another Love“. Bei „Carry on“ wurde es sehr charmant mit Sologesang und Gitarrenbegleitung. Und bevor es in die Pause ging, wurde es galaktisch – und das in vielerlei Hinsicht. Zu Hans Zimmers Soundtrack zum Film „Interstellar“ gelang es der ganzen Klasse in einer großartigen Eurythmiedarbietung das Universum auf die Bühne zu holen. In weißen Gewändern auf der weißen Bühne, begleitet von zauberhaftem Klavierspiel, verschmolzen Zeit und Raum zu etwas Kosmischem. Da wollte man fast nicht in die Pause gehen, sondern einfach nur mehr haben.

Das gab es dann zum Glück auch. Eine in Schwarzlicht getauchte Rhythmus- und Trommelperformance eröffnete den zweiten Teil des Abends. Gefolgt vom für diesen Abschluss gegründeten Klassenorchester, das Adeles „Skyfall“ mit Klavier, Streichern, Schlagzeug und Trompete wunderbar vom Himmel auf die Bühne brachte. Nach einem weiteren Klaviersolo und der eurythmischen Darbietung einer „Stillen Form“ zeigten einige Schülerinnen, dass Eurythmie auch mit losen Schleiern bezaubernd sein kann. Die für gewöhnlich am Gewand befestigten Schleier erinnerten in dieser losgelösten Form an Flügel, an Wind, an Zeit, die vergeht und an sanfte Segel. Diese Segel schienen die Vorahnung zum nächsten Stück zu sein, denn mit „Valhalla Calling“ kam der Chor der Wikinger im Rücken des Publikums sozusagen herbeigesegelt und folgte den „..Echos of Eternity“.

Und nach so viel Pathos wurde es Zeit für Amüsanteres. Zuerst sehr humorvolle Eurythmie zu Morgensterns „Die Zeit“ und dann der Chor der Jungen über den armen „Karl der Käfer“. Und während die Schüler das Schicksal des Käfers bedauerten, sorgten sich die Schülerinnen mit Amy Macdonalds darum „Where you gonna sleep tonight?“. Es blieb weiterhin sehr amüsant mit Heinz Erhardts köstlichem „Ritter Fips“ und einer Zeitreise zu „Happy Time Jazz“.

Mit Beethovens „Symphonie Nr.5“ ging es musikalisch und eurythmisch ins finale Feuer- werk - kraftvoll, anmutig, mitreißend. Nach tosendem Applaus ließen es die 12er sich nicht nehmen, noch „einen drauf zu setzen“ und rockten die Bühne mit „I’m still standing“.

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„Still standing“ heißt ja eigentlich immer noch zu stehen, aber irgendwie steckt ja auch das Wort Stillstand in dieser Buchstabenkombination. Und damit wären wir wieder bei der Frage, ob man die Zeit anhalten kann? Und wenn ja, wie? Nun, die Antwort ist: Ja, man kann die Zeit anhalten, nämlich mit einem solchen Abend, mit solch wunderbar dargebotener Kunst, die in der Erinnerung sogar für alle Zeiten verweilen darf. Ein herzliches Dankeschön an diese tolle 12. Klasse, an Almut Mayer, an Susanne van Boetzelaer und alle Menschen, die diesen unvergesslichen Abend ermöglicht haben!

Mandy Cankaya

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